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Donnerstag, 2. März 2017

Neuanfang

Hallo zusammen, 

jetzt mehr als zwei Monate später habe ich es endlich mal geschafft mich an den neuen Blog zu setzen! Er ist zwar noch nicht ganz perfekt aber inzwischen "begehbar" also verlinke ich ihne jetzt mal hier: https://alittlebitofbolivia.wordpress.com. Die Blogeinträge über unseren Urlaub sind bereits alle fertig und sehr bald inklusive ganz vieler toller Bilder auf dem neuen Blog zu finden!

- Fee

Samstag, 31. Dezember 2016

Es reicht...

Hallo zusammen, 

das hier wird der vorletzte Post auf meinem Blog. Zumindest auf diesem. Denn ich habe mich dazu entschieden, einen komplett neuen zu erstellen, da mir blogger immer nur - auch schon bei meinem USA Blog - Probleme mit der Formatierung, Bildern, etc. macht, so dass jeder Post zum extremen Zeitaufwand wird, ohne dass das Ergebnis dabei gut ist. Nach dem Urlaub wird der neue Blog dann online gehen an dem ich jetzt und danach anfangen werde zu arbeiten. Dort gibt es dann auch alles uber unsere Reise und ich werde versuchen, auch alle alten Posts zu ubertragen. Sobald alles fertig ist, werde ich hier den Link posten und wurde mich freuen, wenn ihr alle dann dort vorbeischaut. :)

- Fee

Rurrenabaque - Unterwegs mit Somi und Hildi #1

Hallo zusammen,

wie im letzten Post schon angeküdigt, kamen wir letzte Woche dazu, dass wir uns am Río Yacuma in the middle of nowhere in einer gemütlichen Hängematte wiederfanden. 
Alles fing eines Vormittags in unserem Stammreisebüro in Tiquipaya bei unserer Lieblingsreiseagentin an, deren erste Worte zu mir waren: "Du hast deine Haare geschnitten! Warum?". Bei ihr haben wir bereits unseren Flug nach Santa Cruz gebucht, und da Tiquipaya klein ist und zwei Deutsche in Tiquipaya nicht gerade unauffällig sind, erkannte sie uns sofort wieder und fragte sogar nach wie unser letzter Trip gewesen war. Eine Viertelstunde später war alles unter Dach und Fach und unser Flug am 17. Dezember von La Paz nach Rurrenabaque - oder kurz Rurre - gebucht. Rurrenabaque liegt im Departamento Beni im Tiefland Boliviens auf circa 300m Höhe am Río Beni und ist Ausgangspunkt für einerseits Selva Touren (Dschungel) in den Parque Nacional Madidi und in die Pampas (Feuchtsavanne). 
So ging es am Freitagabend mit dem Nachtbus nach La Paz, wo wir unserem Stammcafé Banais einen kleinen Frühstücksbesuch abstatteten, und uns dann auch schon zum auf 4000m Höhe gelegenen Flughafen in El Alto machten, der recht überschaulich ist. Dort hatten wir noch ein bisschen Zeit zu überbrücken bis dann um kurz nach 12 (geplanter Abflug: 12.10 Uhr) der vom gleichen Gate nach uns weggehende Flieger nach Uyuni zuerst aufgerufen wurde. Doch sie hatten uns noch nicht vergessen, genau um 12.10 Uhr kamen dann auch wir dran und wurden in einen Bus gebracht, um zum Flugzeug zu fahren. Dort ließ sich schon erahnen was danach auf uns zu kommen würde, als bis 17 durchgezählt wurde und der Busfahrer mitteilte "completo". Ein paar Sekunden später tauchte dann ein meiner Meinung nach ziemlich klapprig aussehendes Miniflugzeug auf, in das genau zwei Leute nebeneinander passten, auf jeder Seite einer. Auf das Cockpit und die Piloten hatte man einen super Blick, von Sicherheitsanweisungen auch mal wieder wie schon bei TAM keine Spur und für Toilette oder Stewardessen wäre absolut kein Platz gewesen. Sobald wir gestartet waren hatte der nette Herr hinter uns auch schon eine Beschäftigung für die Flugdauer gefunden, nämlich begann er ganz entspannt mit seinem Kumpel Victor zu telefonieren als wäre sonst nichts weiter. 
Nach 45 Minuten Todesangst (aber auch einer unglaublichen Aussicht auf die beeindruckende Landschaft) fanden wir uns zwischen üppigen Bäumen, Palmen und Büschen am "Flughafen" (d.h. einem Haus was kleiner ist als Sophias und meine Wohnung in Cochabamba, ohne Toilette) von Rurre wieder, wobei man schon beim Landen die Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit sofort merkte. Ein Trufi brachte uns direkt ins "Stadtzentrum" (auch das wäre übertrieben, in dem Ort gibts es genau zwei wichtige Straßen und die Plaza ist wohl die verlassenste Stelle in ganz Rurrenabaque) wo wir gleich ein sehr billiges Hostel fanden, wobei der Preis von 4€ pro Nacht pro Person für ein Doppelzimmer wohl einerseits mit dem wenig nützlichen Ventilator und dem nicht immer vorhandenen Wasser zu tun hatte. Letzteres steht aber inzwischen in unserer Einrichtung sowieso auf der Tagesordnung also sind wir schon ganz gut daran gewöhnt. 
Anschließend begaben wir uns etwas verzweifelt auf die Suche nach einem Geldautomaten (von denen es insgesamt nur drei Stück gibt wobei einer nur Karten der zugehörigen Bank nimmt), der EC-Karten akzeptiert. Normalerweise ist es kein Problem hier einen geeigneten Automaten zu finden, weswegen ich auf die Kreditkarte verzichtet hab, doch in Zukunft riskiere ich das lieber nicht noch einmal. Zum Glück hat es beim letzten Versuch funktioniert und die Tour und der Rückflug waren uns sicher. 
Da man von Rurrenabaque aus sowohl Regenwald als auch Pampas besichtigen kann, wir aber nur begrenzt Zeit haben, mussten wir uns für eine Variante entscheiden. Die Wahl fiel uns allerdings - vor allem mit unserer Tierliebhaberin (ganz oben: Katzen und Kühe! Und Lamas, Hunde, Schweine und alles andere was vier Beine hat) Sophia - nicht schwer, da man in den Pampas eher auf Tiere trifft, wobei man im Dschungel mehr Pflanzen zu Gesicht bekommt. Nachdem wir uns bei ein paar Anbietern umgehört hatten buchten wir mit Fluvial Tours eine dreitägige Pampas Tour von Sonntag bis Dienstag.
Fun Fact: Fluvial Tours ist der älteste Touranbieter in Rurrenabaque und wurde von dem Fischer, der vor Jahren einen Israeli rettete, welcher mit einem Amerikaner, einem Österreicher und einem Schweizer ohne zureichende Ausrüstung und Kenntnis der Gegend unterwegs im Regenwald gewesen war. Der Österrreicher und Schweizer sind verschollen seit sich die Gruppe trennte und die beiden zurückkehren wollten, wobei der Amerikaner und der Israeli einzeln von Fischern aus Rurrenabaque gerettet worden waren. Durch die Exkursion der vier und das Buch Back from Tuichi, was der Israeli später über die Reise schrieb, wurden Touristen aus aller Welt neugierig und Rurrenabaque zum beliebten Ausgangspunkt für Selva- und Pampas-Touren. 
Jedenfalls ging es für uns am nächsten Tag um neun Uhr morgens los, und nachdem der Rückflug für Mittwoch Abend gebucht war, konnten wir endlich etwas in der netten Luna Lounge essen und dann im Hostel eine kalte Dusche genießen. (Ja, normalerweise graut es mir vor jeder Dusche hier, doch bei der unglaublich hohen Luftfeuchtigkeit und der Hitze bin sogar ich froh drum)

Am nächsten Morgen ging es also los, um kurz vor neun fanden wir uns beim Büro von Fluvial Tours wieder und warteten darauf zu starten. Mit an Bord waren ein Fahrer, Führer und späterer Bootsfahrer Gari, und ein wirklich süßes (und wenn sowas von mir kommt dann heißt das schon was) spanisches Paar Ende 20, und natürlich Somi und Hildi - also wir. Nach ein paar Stunden Fahrt über Rumpelpiste und einem kaputten Reifen gab es in Santa Rosa Mittagessen, wobei wir nicht die einzige Tourgruppe waren. 
Anschließend ging es dann rein in den Park Pampas de Yacuma, ab wo es dann auf einem Boot weiter den Río Yacuma entlang ging für ungefähr drei Stunden. Dabei konnten wir schon allerlei Tiere sehen, besonders Alligatoren, Kaimane, Capybaras, Affen und unzählige verschiedene Vogelarten. Die süßen Äffchen, die ganz ohne Scheu und ohne Anlockungsversuche auf unser Boot (und unsere Köpfe) gesprungen sind waren dabei das Highlight. Die Hitze und die schwüle Luft allerdings macht hier alles für jemanden, der ein solches Klima überhaupt nicht gewöhnt ist, unglaublich anstrengend, obwohl man sich auf dem Boot kaum bewegt. Im campamento angekommen gab es dann kurz ein refresco und Kekse (ohne recreo kommen Sophia und ich ja schon sowieso nicht mehr klar) bevor es nochmal losging, um den Sonnenuntergang anzuschauen. Dort trafen wir dann viele andere Reisende, wobei Sophia und ich unter den Backpackern immer ein bisschen rausstechen, da die meisten eher Mitte bis Ende 20 und wir immer die Jüngsten sind. 
Nach dem Sonnenuntergang ging es dann erst richtig los, nämlich mit der Kaimanen Jagd. Also genauer gesagt fährt man den Fluss entlang und leuchtet mit einer Taschenlampe auf das Wasser. Da die Kaimane nachts fast alle im Wasser oder am Ufer sind, um Fische zu fangen, blitzen überall orange/gelb/goldene Augen auf, da diese das Licht der Taschenlampe reflektieren. Dazu kamen noch die Glühwürmchen in den Bäumen und der unglaubliche Sternenhimmel, der das ganze perfekt machten.
Nach einer sehr lauten Nacht und einigen Panikattacken gab es am nächsten Morgen um halb acht Frühstück. Zum Essen muss man sagen, dass hier wirklich jeder mehr als genug bekommt und für alle - sogar für mich - etwas leckeres dabei ist. Gestärkt und mit Gummistiefeln ausgestattet ging es dann auf zur Anaconda Suche. Zwar wollten Sophia und ich nicht unbedingt eine finden aber nichtsdestotrotz begaben wir uns auf ins Sumpfland. Eine Anaconda lief uns zwar nicht über den Weg, dafür aber zwei Cobras (die Sophia natürlich auch anfassen musste) und noch ein paar andere Schlangen, von denen eine uns alle mit einem Biss hätte umbringen können. Nach circa drei Stunden kehrten wir zurück wobei uns Führer Gari erklärte, dass wir wirklich Glück hatten ein paar Schlangen gesehen zu haben, da es oft vorkommt, dass Gruppen für Stunden durch den Sumpf stapfen ohne ein einziges Tier zu erblicken. 
Nach dem Mittagessen und einer Siesta, die wir in den gemütlichen Hängematten im campamento verbrachten, stand dann Schwimmen mit den rosa Flussdelfinen auf dem Programm. Als ich Gari fragte, ob es denn nicht gefährlich sei in den (braunen, undurchsichtigen) Fluss zu gehen, der Heimat der Kaimane, Alligatoren, Anacondas und Pirañas ist, lachte er mich nur aus. Ich dachte das wäre eine berechtigte Frage aber anscheinend ist es das nicht. Später erfuhren wir allerdings noch von ihm, dass die Delfine wie eine Art Schutz sind und er sich sicher sein kann, wenn genug in der Nähe sind, dass es zum Baden kein Problem ist. Denn die Delfine merken, wenn sich Gefahr in Form von z.B. Kaimanen oder Pirañas nähert. Außerdem bestand Gari darauf, dass die Alligatoren tagsüber Vegetarier sind...klar. 
Nachdem Gari sich als Erster in die Fluten stürzte tat es ihm Oier, unser Spanier, nach und dann folgten Sophia und ich und am Ende schließlich auch Enara. Das Wasser war wirklich erfrischend und es war etwas einmaliges zu baden wenn ein paar Meter von einem entfernt mal hier, mal da ein rosa Delfin an die Oberfläche taucht. Nach unserem Bad fuhren wir den Fluss noch weiter entlang um ein paar mehr Tiere zu beobachten. Als es langsam dunkel wurde, legten wir wieder an um den Sonnenuntergang anzuschauen und spielten dort mit ein paar anderen Reisenden Volleyball. Auch dort meinte ein Däne zu uns wir sehen so jung aus um im "bolivian jungle" zu sein aber "then again" sollten wir einfach tun "whatever the fuck we want to". 
Abends genossen wir nochmal ein wenig die Hängematten bis dann - für mich zumindest - die schlimmste Begegnung der Reise in unserem Zimmer auf uns wartete. Dort hing nämlich im Moskitonetz auf dem extra Bett, unter welches wir unser Gepäck gelegt hatten, eine riesige, fette Spinne. Zu allen, die mich auch nur ein bisschen kennen, muss ich wohl nicht mehr sagen. An alle anderen: zu sagen, ich hätte sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr große Angst vor Spinnen wäre eine ganz schöne Untertreibung. Also wurde Sophia von mir gezwungen das Monster zu entfernen, was sie glücklicherweise auch tat, doch trotzdem konnte ich das Bild der Spinne nicht aus meinem Kopf bekommen, wodurch es wieder eine ziemlich schlaflose Nacht wurde. 
Zumindest passte es ganz gut, da wir eh um halb sechs zum Sonnenaufgang sehen und Vogelgeräusche hören fahren wollten. Das mit dem Sonnenaufgang wurde zwar nix, da es zu sehr bewölkt war, doch unsere Spanier hatten ihre Freude an dem Vogelgezwitscher. Nach dem Frühstück begann dann unser letzter Programmpunkt: Pirañas-Fischen mit Capybarafleisch. Gari zog dabei einen Fisch nach dem anderen an Land, Sophia und Enara jeweils einen, Oier und ich keinen. Die Pirañas machte uns Koch Lile dann noch zum Mittagessen dazu, allerdings waren sie so klein dass fast kein Fleisch an ihnen dran war. 
Pünktlich zur Abfahrt begann es dann wie aus Eimern zu gießen - heißt ja nicht umsonst Regenwald. Also schmissen wir uns alle in Regenponchos und -jacken und es ging anderthalb Stunden im Gewitter den Río Yacuma zurück nach Santa Rosa entlang. Dort angekommen versuchten wir einigermaßen trocken zu werden, mussten uns von Gari verabschieden und dann gingen etwas mehr als zwei Stunden Fahrt auf Rumpelpiste zurück nach Rurre los. Dort angekommen regnete es immer noch in Strömen, so dass wir uns schnellstmöglich eine Übernachtung suchten und den restlichen Abend mit Essen und in einer Bar verbrachten. Da für diesen Tag alle Flüge gestrichen worden waren und der Wetterbericht auch kein Ende des Unwetters vorhersagte, machte ich mir große Sorgen, dass auch unser Flieger am folgenden Abend nicht starten können würde und wir somit nicht rechtzeitig für Weihnachten und die Ankunft unserer Familien nach Cochabamba zurückkommen könnten. Das Problem war, dass nur ein einziges Flugzeug im Einsatz ist, was sich zu diesem Zeitpunkt auch noch in La Paz befand, und aufgrund der Wetterlage nicht nach Rurrenabaque kommen konnte. 

Am nächsten Morgen herrschte dann glücklicherweise wieder strahlender Sonnenschein und ab Vormittag gingen auch wieder Flüge in einer Tour, um alle, die am Vorabend gestrandet waren, schnellstmöglich nach La Paz bringen zu können. So entschieden wir, den Tag an einem Pool nahe des Miradors zu verbringen, da es in Rurre sonst absolut nichts für uns zu besichtigen gab. Von der Poolanlage aus hatten wir einen tollen Blick auf das Beni Tiefland und waren bis zum Nachmittag ganz alleine und konnten uns in Ruhe sonnen und den Pool genießen. Um halb fünf ging es dann auf zum Flughafenhäuschen wo uns dann allerdings weitere böse Überraschungen erwarteten. Wir hatten kein Bargeld mehr bei uns, da der einzige Automat in Rurre, bei dem wir abheben hätten können, an dem Tag streikte. Dies erwies sich als Problem, da der Flughafen eine Benutzungs- und Boardinggebühr von einmal 7 Bs. und einmal 15 Bs. (extranjero Aufschlag, normalerweise 5 Bs.) erhob, von der uns niemand etwas gesagt hatte und es auch in keinem Reiseführer stand. So mussten wir uns von einer netten Australierin Geld leihen, die 15 Bs. wurden uns dann aber von der Flughafenmitarbeiterin erlassen nachdem wir ihr erklärten, dass wir wirklich keinen einzigen Cent mehr hatten und sonst nicht hätten fliegen dürfen.
So waren wir unglaublich erleichtert, als wir in den Flieger steigen konnten, und noch erleichterter, als wir in El Alto wieder festen Boden unter den Füßen hatten. 
Da wir noch einen weiteren Urlaubstag als Puffer eingeplant hatten, da wir wussten, dass die Flüge von und nach Rurrenabaque regelmäßig gestrichen werden müssen, beschlossen wir nach Tiwanaku (übersetzt heißt das: "Setz dich nieder, kleines Lama." Nein, kein Scherz.) zu fahren. Dieser Ort befindet sich ungefähr 1 1/2 - 2h von La Paz und dort gibt es Ruinen des gleichnamigen Stammes zu besichtigen. Als wir dort ankamen, traf uns aber erst einmal der Schlag. Wir sind es inzwischen ja schon gewöhnt als "extranjeros" 5-10 Bs. draufzuzahlen, doch so ein Aufschlag wie dort ist uns bis jetzt noch nicht über den Weg gelaufen: 100 statt 15 bolivianos. Nachdem wir aber schon einmal dort und extra eine weitere Nacht in La Paz geblieben waren, zahlten wir widerwillig unsere 13€ Eintritt wobei zwei Museen und zwei Fundstellen von Ruinen im Preis inbegriffen waren. Für jedes Museum brauchten wir ungefähr fünf Minuten da diese sehr klein und mit wenig Liebe eingerichtet worden waren. Die beiden Anlagen waren zwar interessant zu sehen aber ob sich dafür die insgesamt fast vier Stunden Fahrt und ein Aufschlag von 85 Bs. gelohnt haben sind wir uns unsicher.
Insgesamt war es eine wirklich tolle, unvergessliche und einmalige Reise für die sich der Aufwand und die ganzen Aufregungen auf jeden Fall gelohnt haben und wir sehr froh sind, es gemacht zu haben. 

Jetzt wünsche ich euch erstmal einen guten Rutsch ins neue Jahr und schöne Grüße aus Cusco, Perú, wo ich Silvester mit meiner Familie verbringen werde bis Sophia und ich nächste Woche wieder vereint sind und ihr auf Unterwegs mit Somi und Hildi #2 gespannt sein könnt.

- Fee

Samstag, 24. Dezember 2016

Sucre

Hallo zusammen, 

gerade liege ich - wie man des eben im Dezember immer so macht - in Shorts und T-Shirt in einer Hängematte, doch wie es dazu kam berichte ich im nächsten Post. Denn vorherige Woche haben wir erstmal noch etwas anderes tolles erlebt, nämlich ging es bei unserem Städtetrip #3 dieses Mal in die Hauptstadt Sucre. Nachdem wir inzwischen schon die Stadt mit dem Regierungssitz Boliviens kennen, mussten wir das Original natürlich auch noch sehen.

Sucre liegt etwas weiter südlich als Cochabamba auf ca. 2700m Höhe und ist als eine der besterhaltensten Kolonialstädte mit seinen weißen Bauten bekannt. So machten wir uns eines Freitagabends auf - und zwar dieses Mal mit Begleitung: Felix, Thomas, Nathalie und Lara, die alle Freiwillige unserer Organisation in Cochabamba sind. Nachdem wir längere Zeit mit"hilfe" eines betrunkenen Mitarbeiters der Gesellschaft unseren Bus suchten, fanden wir diesen auch schließlich. Natürlich haben Felix und ich die besten Plätze in der letzten Reihe erwischt, wobei wir eine wundervolle Aussicht auf alle anderen Personen im Bus hatten, da sich unsere Sitze -  im Gegensatz zu allen anderen - nicht bis auf cama-Level hinterklappen lassen konnten. Perfekt für jemanden, der im Bus (oder Flieger oder Zug oder Auto oder alles was nicht mein Bett ist) sowieso nicht schlafen kann. So bekam ich die ganze Fahrt über mal wieder (fast) kein Auge zu bis wir gegen vier Uhr morgens nach acht Stunden Fahrt an steilen Abgründen und durch dichten Nebel entlang in Sucre ankamen. 

Nach einem kurzen Kuchen-und-Keks-Frühstück an einem kleinen Platz in Nähe des Busterminals fanden wir uns kurze Zeit später an der schönen Plaza wieder, wo wir erstmal in dem einzigen Café was schon geöffnet war was richtiges frühstückten. Anschließend machten wir uns mit dem Micro auf den Weg zum Kloster La Recoleta, von wo aus man einen Ausblick über die ganze Stadt hat. Nachdem sich dann Thomas, Nathalie, Lara und Sophia (ihre zweite übrigens) noch auf alt gemachte Karten von Südamerika und Bolivien gekauft hatten, konnten wir auf dem Weg nach unten Richtung Innenstadt noch ein paar mehr der tollen Fassaden bewundern. Bis Felix, Thomas, Sophia und ich (Lara und Nathalie schliefen in einem Hostel) in unser airbnb konnten, trieben wir uns noch ein wenig im Parque Bolivar herum, wo der Día de los Derechos Humanos begangen wurde. 

Nach einer kurzen Erholungspause in unserem airbnb machten wir uns auf in den Parque Cretácico etwas außerhalb der Stadt, wo uns Gastgeber Antonio netterweise alle in seinem Auto hinfuhr. Eine Sache, in der wir am Wochenende ganz gut geworden sind, ist sich zu sechst (+ Fahrer) in ein Taxi normaler Größe zu quetschen. Das Geheimnis: Vier auf der Rückbank, zwei auf dem Beifahrersitz. In der Gegend, in der der Park aufgebaut wurde, wurden Dinosaurierspuren gefunden und in der Wand versteinert. Leider hatten wir die letzte Führung (von ganzen zwei pro Tag) verpasst, weswegen wir uns mit einem Blick darauf aus 300m Entfernung zufrieden geben mussten. Drinnen erwartete uns noch ein kleiner Film zum Einstieg den Felix so spannend und informativ fand, dass er gleich mehrmals währenddessen einschlief. Daraufhin nahm uns Führer José in Empfang dessen Wortschatz und Fachwissen hauptsächlich aus den Sätzen "Okay guys, okay guys. Let's go, let's continue. Okay, check this out, it's history!" bestand. Außerdem konnten wir ein paar im Park aufgebaute nachempfundene Dinos bewundern und bekamen von José - wie er es nannte - Adidas-Fußabdrücke (in Form des Adidas-Logos) gezeigt. 

Die Rückfahrt in das Zentrum Sucres dauerte eine Weile, so dass wir natürlich nochmal eine Café-Pause einlegen mussten. Abends aßen wir süße Pizza, doch durch die Ramen Noodles die Thomas, Felix und ich uns dann um elf Uhr abends zurück im airbnb noch gönnten, konnten wir das wieder ausgleichen. 
Am nächsten Morgen trafen wir uns alle zum Frühstück wieder um danach nach Tarabuco, einem kleinen Ort mit berühmten Markt, zu fahren. Die Reise im klapprigen Micro dauerte ungefähr anderthalb Stunden, doch die Landschaft war wirklich unglaublich schön, so dass es sich allein dafür schon gelohnt hat. Auf dem Markt selber war nicht mehr allzu viel los, da die meisten Touristen frühmorgens losfahren und somit auch vermutlich schon viele Stände abgebaut hatten, doch Sophia und ich konnten trotzdem noch ein paar kleine Weihnachtseinkäufe erledigen. Zurück nahm uns dann ein cama Reisebus (für den gleichen Preis - 1,30€) mit nach Sucre, wobei ein sehr...netter älterer Herr die ganze Fahrt über verzweifelt versuchte Felix' Uhr abzukaufen. Nach dem gescheiterten Versuch prieß er ihm die schönen Jungfrauen von Tarabuco an, die er dann, wenn er zurückkommt, heiraten und mit ihnen auf das Land in der Umgebung ziehen kann. Doch auch für mich gibt es da anscheinend tolle junge Männer, die Frauen suchen, was ich an ihrem schwarzen (oder war es rot?) Poncho erkennen können würde, wie er mir mitteilte.
Zurück in Sucre kauften wir uns erstmal unser Rückfahrticket am Terminal und starteten dann den zweiten - und diesmal erfolgreichen - Versuch gute Pizza in der Stadt zu finden. Darin sind Sophia und ich inzwischen Experten, da wir am Wochenende nach einer Woche sopa und arroz (und täglich grüßt das Murmeltier...) meistens kein bolivianisches Essen mehr sehen können. Um neun Uhr ging es dann im dieses Mal luxuriöserem Bus (obwohl mein Sitz immer von selbst wieder Stück für Stück nach oben fuhr) ab in Richtung Heimat. Nach einer (für mich zumindest) komplett schlaflosen Nacht kamen wir nach nur sieben Stunden am Terminal von Cochabamba an, wobei wir nach einer Stunde warten am Terminal, einer Stunde Heimfahrt und einer Stunde warten in Regen und Kälte vor dem verschlossenen Tor gegen 7 Uhr endlich noch ein bisschen ins Bett konnten - bevor unsere Arbeitswoche losging. 

Es heißt zwar alle guten Dinge sind drei, doch in dem Fall muss ich sagen, dass uns Stadt Nr. 4 in Bolivien bis jetzt am Besten gefallen hat (obwohl Cochabamba als unsere aktuelle Heimat natürlich einen Sonderstatus hat und wir uns immer freuen nachhause zu kommen) und wir auf jeden Fall zurückkommen wollen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.

Jetzt wünsche ich euch erstmal wunderschöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Schöne Grüße aus dem Sommer,
- Fee

P.S.: Nach unserem Urlaub Ende Januar werde ich mich mal auf die Suche nach gscheidem Internet machen und räume den Blog auf. Dann folgen auch noch Bilder zum letzten und diesem Post! Wenn ihr schon mal ein paar Fotos von Sucre sehen wollt, könnt ihr auf dem Blog von Felix und Thomas vorbeischauen: 
http://www.felixundthomasauf.reisen/single-post/2016/12/16/Felix-und-Thomas-endlich-mal-auf-Reisen---Sucre-und-zur%C3%BCck--

Sonntag, 11. Dezember 2016

La Paz & Geburtstag

Hallo zusammen, 

long time – no see, aber jetzt kommt mal wieder ein Blogpost. Innerhalb des letzten Monats haben wir wieder ganz schön viel erlebt, deswegen kann ich nicht auf alles allzu genau eingehen, doch ich versuche alles unterzubringen. 

Am Wochenende, nachdem wir aus Santa Cruz zurückgekommen sind, fand die Kommunion unserer Patenkinder statt. Aus unserer Einrichtung hatten mehrere Mädchen zusammen mit anderen Kindern aus der Umgebung ihre Erstkommunion. Nach dem Gottesdienst sind wir mit Maribel, Valeria und ihrer Schwester Camila samt deren Patin noch in die Stadt gefahren und waren alle zusammen am mercado essen und danach noch ein bisschen an der Plaza, um ihnen einen schönen Tag zu gestalten. 

Das Wochenende darauf hatten dann zwei unserer Mädels Firmung, die in Tiquipaya mit allen Jugendlichen aus dem Ortsteil stattfand. Es waren so viele, dass es gerade mal ausreichenend Sitzplätze für die Firmlinge und ihre Paten gab, viele Leute standen vor der Kirche während dem Gottesdienst, der auch fast drei Stunden dauerte. Danach haben uns die padrinos einer der Mädchen zum pollo essen eingeladen und abends sind wir hinten auf der Ladefläche des pick ups der Schwester durch die Stadt zurückgefahren, was wirklich cool war. 

Vorletztes Wochenende haben wir dann wieder einen ziemlich spontanen Trip gemacht, nämlich nach La Paz, wo der Regierungssitz Boliviens ist. Am Freitag um elf Uhr nachts haben wir dann einen Nachtbus genommen, so dass wir nach sieben Stunden Fahrt um kurz nach sechs am Terminal ankamen und uns gleich mal dick einpacken konnten, da es wirklich eiskalt war. 

Am Samstag haben wir uns vormittags die Innenstadt mit der Plaza San Francisco und dem mercado de las brujas angeschaut und auch die Plaza Murillo, an der die Regierungsgebäude stehen. Im Gegensatz zu Cochabamba liegt La Paz nicht komplett in einem Tal, sondern ist auch an den Berghängen bebaut und sehr hügelig, weswegen die teilweise steilen Straßen einen ein bisschen an San Francisco erinnern. Außerdem ist das Sightseeing ganz schön anstrengend, wenn es dauernd bergauf geht und man noch nicht ganz an die Höhe von 3700m gewöhnt ist, obwohl wir auch aus dem Hochland kommen.
Am Nachmittag sind wir dann mit einer der drei teleféricos, die als reguläres Verkehrsmittel in der Stadt eingesetzt werden, nach El Alto, wo auch der Flughafen steht, gefahren und hatten von dort auf 4000m eine Aussicht über die Stadt und die Berge drumherum.

Für Sonntag wollten wir uns einen Ausflug in das
Valle de la Luna buchen, wobei uns gesagt wurde, dass davor auch noch Chaca-irgendwas besichtigt wird, wir allerdings keine Ahnung hatten was das ist, aber trotzdem gebucht haben. Am Abend fanden wir dann heraus, dass Chacaltaya ein 5300m Berg ist, ehemals das höchste Skigebiet der Welt, bis der Gletscher weggeschmolzen ist. Natürlich waren wir top mit Wanderschuhen etc. ausgestattet, wie man das immer für einen Städtetrip macht – nicht. Also gings am nächsten Morgen in Chucks und Fleecejacken auf den Chacaltaya, was auf aymara „kalter Weg“ bedeutet, was uns erstmal natürlich total beruhigt hat als wir in Serpentinen im Auto hochgefahren sind, bis wir hinter einer Kurve auf dem Schnee nicht anfahren konnten, da wir mit sechs Personen zu leicht waren (obwohl wir uns schon ganz hinten reinsetzen mussten :D). Also stiegen wir dann auf 5000m Höhe aus, und man bekam schon fast keine Luft mehr. Obwohl der Weg wirklich nicht steil und auch nicht anspruchsvoll war, war es unglaublich anstrengend aufgrund der dünnen Luft. Oben an der ehemaligen Gaststube für Skifahrer, wo heute nur noch mate de coca und café verkauft wird, hatte man dann einen Ausblick auf das Tal, ein bisschen von La Paz und auf die umliegenden Berge. Von dort aus wäre es noch ein kleines Stückchen weiter nach oben gegangen, von wo aus man angeblich bis zum Titicacasee sehen kann, doch kurz nachdem wir an der Hüttn angekommen waren, hat es leider zugezogen. Dennoch hat es sich wirklich gelohnt. Nach eineinhalb Stunden Fahrt kamen wir dann im Valle de la Luna an, ein Tal mit Formationen, die aufgrund von Erosion entstanden sind wie unser Führer Victor es erklärt hat, an. Nach ca. einer halben Stunde dort wurden wir wieder an der Plaza abgesetzt und konnten uns später auf zum Christkindlmarkt oder Feria de Navidad machen, was der eigentliche Grund für unseren Wochenendtrip war. 

Dort war ich natürlich im siebten Himmel und wollte eigentlich alles kaufen, doch mit viel Mühe und Not konnte ich mich zusammenreißen, und es blieb dann bei ein bisschen Weihnachtsdeko für unsere Wohnung und einer Weihnachtsmütze. Bei den kalten Temperaturen in La Paz konnten wir dann doch ein bisschen in Weihnachtsstimmung kommen zwischen Krippenfiguren und Lichterketten. Abends spielten dann an der Plaza noch eine Mariachi Band, und um 23 Uhr ging es wieder zurück in unser geliebtes Cochabamba.

Wenn ich unseren Trip in Worten unseres Führers Victor beschreiben müsste, dann würde ich sagen: „Qué super, qué super! Genial! Magnifico!“

Letzten Donnerstag war dann der erste Ferientag der Kinder und auch mein Geburtstag, an dem wir viel zu viel Kuchen (Schokokuchen von Sophia mit Emilias Hilfe gemacht, Limokuchen von Vivi und Torte von den Kindern aus meinem Haus) und anderen Süßkram gegessen haben. Am Vormittag sind die Mädchen aus der Casa 1 vorbeigekommen mit einem gebastelten Plakat und haben für mich gesungen. Am Nachmittag haben wir dann netterweise von den Schwestern zur Feier des Tages freibekommen und haben mit Vivi, die uns besucht hat, noch mehr Süßes essen können. Abends kamen dann ein paar Mädels aus dem Haus in dem ich mittagesse, der Casa 6, vorbei und meinten nur „Ven, ven! Tenemos una sorpresa!“. Also wurde ich entführt, im Dunklen an den Tisch in der casita gesetzt bis die restlichen Mädels singend mit einer Torte reinkamen. Das war wirklich unglaublich süß, sie hatten sogar alle Stühle mit selbstgebastelten Herzen dekoriert. Dann musste ich natürlich wie das hier üblich ist (ich bin schon froh, dass ich kein Ei auf den Kopf bekommen habe, das ist anscheinend auch ein Brauch und wurde mir von den Kindern angedroht) von der Torte abbeißen, und zwar nicht mit einer Gabel sondern einfach so eben. Seitdem kann ich nun wirklich keinen Kuchen mehr sehen, aber die Kinder waren wirklich total lieb.

Außerdem gibt es seit Donnerstag Mittag (ideales Timing natürlich...) mal wieder kein Internet but what's new.

In anderthalb Wochen haben wir dann schon mal fünf Tage Urlaub und fahren nach Rurrenabaque in den Regenwald, was mit meiner gaaanz leicht ausgeprägten Arachnophobie spannend werden dürfte, doch wir freuen uns schon sehr darauf.

Hasta luego, 
- Fee 

Mittwoch, 9. November 2016

Santa Cruz de la Sierra

Zurzeit ist gerade wieder viel los also gibt es gleich wieder einen längeren Post, denn letztes Wochenende sind wir nach Santa Cruz de la Sierra geflogen.


Freitag Nacht ging es dann nach empanadas, api und arroz con leche am Flughafen von Cochabamba auf 2500m Höhe ins Tiefland. Schon auf dem Weg vom Flughafen ins Hostel konnte man sehen, dass die beiden Städte ganz schön unterschiedlich sind, nicht nur vom Klima her. In Santa Cruz leben deutlich weniger indígenas und traditionell gekleidete Frauen haben wir so gut wie gar nicht gesehn, außerdem ist die Stadt reicher als Cochabamba.
Am Samstag haben wir uns nach leckerem Frühstück und einer kurzen Abkühlung im Pool (wir haben im Jodanga Backpacker Hostel übernachtet und ich kann es nur weiterempfehlen für jeden der vorhat nach Santa Cruz zu fahren: Billige Unterkunft, Frühstück mit frischen Früchten inklusive und das coolste ist natürlich der Pool. Außerdem gibt es warmes Wasser wovon wir in unserer Einrichtung nur äußerst selten etwas haben) dann auf Erkundungstour begeben. Da uns der Jardín Botánico etwas außerhalb der Stadt (ca. 30-45 Min. Fahrt) auf dem Weg nach Cotoca von mehreren Leuten empfohlen wurde, sollte das unser erster Stop sein. In diesem botanischen Garten gibt es natürlich viele verschiedene Pflanzenarten aber zum Beispiel auch eine Laguna in der wir kleine Krokodile gesehn haben und ein größeres Waldstück mit einem etwas wackeligem Aussichtsturm (von dem man aber auch eigentlich nur Bäume und wenig Stadt sieht). Bei dem heißen und schwülen Klima war es ganz schön anstrengend mit unseren dicken Rucksäcken durch die Gegend zu laufen.



Jardín Botánico

 


 





Cotoca
Im Anschluss haben wir noch einen kleinen Abstecher nach Cotoca gemacht und sind dann zurück zum Hostel um die letzte Sonne am Pool auszunutzen und uns ein bisschen frisch zu machen. Danach sind wir zur Plaza gelaufen, die wirklich groß und (vor allem nachts) sehr schön ist. Dort war eigentlich den kompletten Abend lang noch ganz schön viel los. Da wir den ganzen Tag nichts gegessen hatten, haben wir uns gleich ein Restaurant an der Plaza gesucht und einen echten Glückstreffer gelandet, nämlich wirklich gute dünne italienische Pizzen im La Marghuerita.
Danach haben wir uns noch mit ein paar anderen Freiwilligen getroffen und sind zusammen weggegangen.
Am folgenden Tag haben wir uns dann die Plaza noch einmal bei Tageslicht angeschaut und mussten dann auch leider schon wieder zurück zum Flughafen, da dieser ein ganzes Stück außerhalb liegt und es auch deutlich mehr Verkehr als in Cochabamba gibt, da Santa Cruz um die 1,5 Millionen Einwohner hat. 
Als wir dann am späten Nachmittag wieder in Cochabamba waren, haben wir uns schon gefreut unsere Berge wiederzusehen und auch das Klima ist mir hier eindeutig lieber, obwohl Santa Cruz auch eine sehr schöne und interessante Stadt ist und definitiv ein Kontrast, wenn man aus dem Hochland kommt.





Der nächste Post geht dann über den Dia de Todos los Santos (Allerheiligen und Allerseelen) und die Kommunion unserer Patenkinder.
Jetzt sind wir bereits zwei Monate hier und es ist auch gar nicht mehr so lange hin, bis unsere Familien an Weihnachten kommen und dann auch unser Urlaub Anfang Januar.

- Fee

Freitag, 4. November 2016

Updates

Hallo zusammen,

es gab länger keinen Post mehr was wohl daran lag, dass sich ein
bisschen der Alltag eingestellt hat und es nicht allzu viel zu
berichten gab, dafür jetzt umso mehr.
Vor fast zwei Wochen haben wir unser fertiges Visum mit super
schickem Bild abgeholt, zum Glück hatten wir damit überhaupt keine
Probleme und können jetzt auch unseren Rückflug umbuchen.

Vorletztes Wochenende war eigentlich recht ereignislos bis auf die
Tatsache, dass mal eben unser Wlan von Samstag bis Donnerstag
Nacht nicht ging. Der Grund: „Bei schlechtem Wetter (sprich ein
bisschen Gewitter) wird das Internet abgestellt.“ So mussten wir
einmal fünf Tage ohne Vorwarnung ohne Internet auskommen, was auch
für die Kinder ein Drama war, da sie nicht täglich am Computer
nachschauen konnten, wer an dem Tag bei Calle 7 gewonnen hatte.

Außerdem hatten wir Besuch, am Sonntag einmal von einem deutschen
Pfarrer und seinem Cousin samt Frau. Deswegen wurden drei von
unseren jungen Hasen geschlachtet, die ich natürlich nicht
probiert habe. Auch eine der Schwestern war nicht so scharf
darauf, weswegen unsere Oberschwester sie die ganze Zeit damit
aufzog, was wirklich lustig war. Am Tag darauf erfuhren wir als
wir gerade in unserer casita beim Frühstück saßen von dem neuen
Gast, der am Sonntagabend gekommen war: ein ehemaliger
Freiwilliger aus Tarija, der damals bei unserer Oberschwester
gewohnt hat und inzwischen an einer deutschen Schule in Mexiko
arbeitet. Deswegen gab es dann am Abend leckere Pizzen, die er mit
unserer „Backcrew“ (dreimal die Woche wird in der Einrichtung von
den älteren Mädels Brot gebacken) zusammen für alle Kinder machte,
von der wir glücklicherweise auch etwas abbekamen.
 

Letztes Wochenende war dann schon wieder deutlich mehr los. Am
Samstag sind wir vormittags mit Vivi in den Palacio de los
Portales, Simon Patiños kleines Schloss, welches er allerdings nie
bezogen hat, gegangen. Dort haben wir eine Führung durch den
Palast und den schönen Garten gemacht. Nach dem wir noch zusammen
essen waren, haben Sophia und ich noch einen kurzen Abstecher in
den Supermarkt gemacht, wo gerade Weihnachtssachen ausgepackt
wurden, was mich natürlich sehr gefreut hat. Danach haben wir
beschlossen einen „kleinen“ Shopping Stopp an der Cancha
einzulegen.

Am Sonntagmorgen beim Frühstück mit den Schwestern erfuhren wir,
dass im Zentrum von Tiquipaya – unserem Stadtteil – an diesem Tag
gefeiert wird mit Tänzern und Musikern. Da die Fahrt dorthin nicht
mal fünf Minuten mit dem Trufi dauert, haben wir beschlossen, uns
das Ganze vor dem Mittagessen anzuschauen. Dort wurden gerade noch
Tribünen und Stühle für eine spätere Parade aufgebaut, leider
konnte uns aber keiner sagen, wann alles anfängt. Also sind wir
ein bisschen durch die geschmückten Straßen spaziert wobei am
Hauptplatz aber doch schon einiges los war und mehrere
Musikgruppen auftraten, was wirklich cool war. Außerdem haben wir
ein Bild mit zwei total süßen Lamas gemacht (okay, wir haben zwar auch unsere eigenen Lamas hier aber die waren einfach so
niedlich). Am Nachmittag war dann die Taufe von sieben unserer
Mädchen, darunter auch unsere Patenkinder. Dafür sind auch die
Patinnen der anderen Kinder samt deren Familien gekommen, so dass
ganz schön was los war im Hogar. Der Gottesdienst wurde in unserer
Einrichtung vom Pfarrer der nächsten Kirche abgehalten und die
Mädels waren alle hübsch in weiß gekleidet. Das war wirklich schön
und ich freue mich schon auf die Erstkommunion in zwei Wochen.
Nach der Messe gab es noch Kekse und refresco für alle (wir sind
die absolut größten Fans der recreo und sind sehr dafür, das auch
daheim einzuführen) und eine Patin hatte für alle Kinder eine
Riesentorte mitgebracht, die wir natürlich auch probieren mussten.

Demnächst stehen die Kommunion, Firmung, Urlaubsplanung und
eventuell ein Trip nach Santa Cruz an.
 
Fee
 
P.S.: Diesen Post habe ich vor einer Woche verfasst, bin aber noch
nicht dazugekommen ihn hochzuladen. Bald kommt dann ein Post über
unseren kleinen Wochenendsausflug